TAG DER GENOSSENSCHAFT
Wohnungsbaugenossenschaften in ganz Deutschland zeigen Flagge, die gemeinsame Botschaft: Gesellschaft braucht Genossenschaft!
Gutes und sicheres Wohnen ist heute genauso wichtig wie zur Gründungszeit der Genossenschaften. Bezahlbarer Wohnraum ist jedoch, besonders in den Ballungsgebieten, ebenso knapp wie damals. Und aktuell suchen viele Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, zusätzlich „ein Dach über dem Kopf“. Das Thema Wohnen ist emotional aufgeladen, zumal die Lösungen der Politik nicht den nötigen Erfolg zeigen. Im Gegenteil: Konzepte wie „Mietendeckel“ und „Mietpreisbremse“ beschneiden die Wohnungsbaugenossenschaften, anstatt sie zu stärken. Debatten um Enteignung oder Miete-an-Einkommen-koppeln verunsichern eher, als dass sie das Problem lösen. Umso wichtiger ist es, dass die genossenschaftlichen Akteure am Wohnungsmarkt laut und kreativ auf ihre Bedeutung hinweisen.
Rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften sorgen heute für sicheres und bezahlbares Wohnen in 2,2 Mio. Wohnungen, in denen ca. 5 Mio. Menschen leben. Wohnungsgenossenschaften schaffen neuen Wohnraum und sind faire Vermieter. Sie sind auch Arbeitgeber und Ausbilder und dank ihrer umfangreichen Instandhaltungs-, Modernisierungs- und Neubauarbeiten wichtige Wirtschaftsfaktoren in ihren Regionen.
In Wilhelmshaven bieten der Bauverein Rüstringen und die SPAR + BAU circa 12.100 Menschen ein gutes, sicheres und bezahlbares Zuhause in rund 6.600 Wohnungen. Zahlreiche Service- und Dienstleistungsangebote sorgen für Mehrwerte über das Wohnen hinaus. Darüber hinaus engagieren sich die Wilhelmshavener Genossenschaften in der sozialen Stadtteilarbeit und im Quartiersmanagement. Mit Investitionen in 2021 von über 15,4 Mio. € in die Bestandsimmobilien sowie weiteren 38,4 Mio. € in Neubauten sichern die Wohnungsgenossenschaften nicht nur die langfristige Vermietbarkeit ihrer Bestände, sondern sind auch ein wichtiger Auftraggeber für das lokale und regionale Handwerk. All dies zeigt: Gesellschaft braucht Genossenschaft!
Hintergrundinformation
Bezahlbares, sicheres und gutes Wohnen ist der Grundgedanke der Baugenossenschaftsbewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin entstand. Erstmals ging es beim Wohnen nicht nur um Rendite, sondern um helle, freundliche Wohnungen mit einem Fleckchen Grün, um demokratische Teilhabe, Dauerwohnrecht, innovative Architektur sowie Sozial- und Kultureinrichtungen.
Der Internationale Genossenschaftstag (International Cooperative Day) wird seit 1923 am ersten Samstag im Juli gefeiert. Wie wichtig die Unternehmensform nach wie vor ist, zeigt auch die Aufnahme der Genossenschaftsidee in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit 2016 durch die UNESCO.