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Erstes energieautarkes Mehrfamilienhaus

Modernes Wohnen ohne auch nur einen Cent für Strom, Heizung und Warmwasser auszugeben - dieser Traum jedes Mieters wird demnächst in Wilhelmshaven wahr. Denn in der Bismarckstraße 33 entsteht das erste energieautarke Mehrfamilienhaus in Niedersachsen.

"Die Baugenehmigung liegt uns bereits vor und wir freuen uns dieses außergewöhnlich spannende Projekt realisieren zu können", so Dieter Wohler, Vorstandsvorsitzender der Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft eG. Die Bauarbeiten für das Sechs-Familien-Haus sollen bereits im Oktober beginnen. Im Winter 2018 können dann die ersten Mieter in die jeweils 90 Quadratmeter großen Wohnungen einziehen.

"Energieautark", was bedeutet das? Dieter Wohler und sein Vorstandskollege Peter Krupinski fassen die wesentlichen Eckpunkte des Konzeptes von Professor Timo Leukefeld, Energieexperte aus Freiberg/Sachsen, zusammen, das den Planungen zugrunde liegt: "Das Haus erhält eine hochgedämmte Gebäudehülle sowie eine ausgeklügelte Haustechnik. Es gibt Photovoltaik-Flächen und eine Solarthermieanlage. Der auf diese Weise erzeugte Strom wird in Akkus gespeichert, die gewonnene Wärme versorgt einen ca. 20.000 Liter großen, zentral im Haus eingebauten Warmwassertank mit Wärmeenergie. Die Hausbewohner können diese Energiespeicher bei Bedarf "anzapfen". Erzielte Strom- und Wärmeüberschüsse werden die angrenzenden Mehrfamilienhäuser Bismarckstraße 35 und 37 teilweise mitversorgen. Zusätzlich kann die gewonnene Strommenge zum Laden von E-Bikes oder E-Autos genutzt. Hierfür werden zwei Ladesäulen auf Parkplatzflächen neben dem Objekt installiert."

Was sich so nüchtern und sachlich anhört, ist in der Tat eine Ingenieursleistung, die in der Wohnungswirtschaft bislang ihres Gleichen sucht. "Wir setzen mit dem Bau sicherlich Maßstäbe", so Peter Krupinski. Die Vorarbeiten waren entsprechend umfangreich. In diesem Zusammenhang loben die Genossenschaftsvorstände die Kooperation mit der städtischen Bauverwaltung: "Auch die Fachleute im Rathaus haben mit diesem Projekt Neuland betreten. Daher gebührt ihnen unsere Anerkennung und unser Dank. Sie haben Bedenken beiseite geräumt und den Weg frei gemacht für eine echte wohnungswirtschaftliche Innovation." Davon werde auch der Standort Wilhelmshaven profitieren, sind sich Wohler und Krupinski sicher.

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